23 h im Bus von Lima nach Pucallpa in den Urwald

Wie zuvor schon berichtet, haben wir nur einen Tag in Lima verbracht. Als es dann langsam spät wurde, haben wir uns dann bemüht noch einen Bus am Abend zu bekommen, der uns nach Pucallpa (eine Stadt im Amazonasbecken) bringen sollte.

Einstieg

Wir haben schließlich einen Taxifahrer gefunden, der mit uns dann verschiedene "Bushaltestellen" abgeklappert hat. Im Ergebnis haben wir dann einen Bus für 45 Soles (ca. 11 €) pro Person gefunden, der 20:30 Uhr abfahren sollte und nach 18-22 h unser Ziel erreichen sollte.

Da wir ziemlich kurz vor der Abfahrt die Fahrkarten gekauft haben, blieb uns nicht viel Zeit unser Gepäck umzupacken und die wichtigen Sachen ins Handgepäck zu tun.

Wer als letztes bucht, bekommt die schlechtesten Plätze. Für uns bedeutete das Platz 41 und 42 ganz hinten im Bus. Es folgte unsere erste Überraschung. Der letzte Platz im Bus hatte die Nummer 40. Wir haben uns natürlich sofort an das kompetente Personal gewandt. Daraufhin hat sich die für die Platzzuweisung zuständige Dame nocheinmal selbst davon überzeugt, dass es unsere Plätze nicht gibt - um dann mit ihrem Kollegen gleich um umgerechnet 5 € eine Wettte diesbezüglich abzuschließen. Wir haben leider den richtigen Moment verpasst in die Wette einzusteigen. Nachdem keiner die Plätze finden konnte, haben wir dann einfach andere bekommen und das Problem war erledigt.

Fahrt

Der Bus selbst, ein alter Volksbus (so stehts an der Busseite) von VW, ist nicht speziell für Touristen ausgelegt. Das bedeutet:

  • kleine alte Fernseher sind vorhanden, funktionieren aber längst nicht mehr
  • der Bus ist eher dreckig als hygienisch
  • es läuft die ganze Zeit irgendein spanisches Musical über die Lautsprecher
  • ein Chemieklo ist vorhanden, jedoch wegen eines Defekts abgeschlossen
  • der Platzbedarf ist für Einheimische konzipiert: viel zu klein für unsereins
  • dafür ist die Fahrt recht günstig

Zum sowieso schon vorhanden Platzproblem kam dann noch hinzu, dass wir die Ablagen über den Köpfen nicht mehr nutzten konnten - wir hatten ja schließlich aus der Fahrt nach Lima gelernt und wollten nicht noch einmal einen Verlust riskieren. Als zur Nacht hin dann die Peruaner vor uns noch ihre Rückenlehne nach hinten verstelten, wurde es noch einmal enger.

Wir haben dann insgesamt 3 mal verteilt auf den folgenden Tag angehalten. Im Ergebnis haben wir bei diesen Pausen wirklich viel Zeit verloren und unzählige Moskito-Stiche einkassieren müssen.

Nach 18 h Fahrt wurden wir langsam ungeduldig. Ständig haben wir Leute von der Straße aufgesammelt und ein Stück mitgenommen. Nicht alle haben ein Sitz bekommen.

Gegen Nachmittag sind dann noch ganz besondere Gäste hinzugestiegen.

Zuerst wurden wir Zeuge der regionalen Gesundheitsaufklärung. Ein Mann platzierte sich vorne im Bus und hat, ausgestattet mit einer Bildermappe mit Photos zu verschiedenen Krankheiten (z.B. Raucherlunge) oder zur Aufklärung, mind. 45 Minuten voller Eifer zu den Mitreisenden gesprochen. Hinterher hat sich herausgestellt, dass es sich nicht um Gesundheitsaufklärung handelte. Im Anschluss hat der Typ für viel Geld chinesischen Wundertee verkauft und damit auch viel Umsatz gemacht.

Nachdem der Wunderteeverkäufer das Feld verlassen hatte, tauchte gleich ein anderer Verkäufer auf, der allerlei Ketten mit speziellen "Wirkungen" verkauft hat. Zum Beispiel gab es Ketten, die die hohe Sterblichkeit von Kleinkindern verringern können. Wir haben dann doch keine gekauft und hatten auch bald unserer Ruhe wieder.

Kurz vor Ankunft in Pucallpa stieg dann noch ein Geistlicher zu uns und hat gepredigt und für uns zu Gott gebetet.

Ankunft

Nach nur 23 h sind wir dann angekommen - es war bereits dunkel geworden. Wir haben uns dann nur noch ein Mototaxi geschnappt und uns ins vom Reiseführer empfohle Hotel fahren lassen.

Das Hotelzimmer hatte kein Warmwasser. Das ist hier jedoch kein Problem, da es hier immer sehr warm ist, so dass man sowieso nicht auf die Idee käme, Warm duschen zu wollen. Etwas gewöhnungsbedürfig war dann doch, dass Klo und Dusche nicht in einem separatem, kleinem Raum untergebracht war. Für die nächste Nacht haben wir uns deshalb ein anderes Hotel gesucht.

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